Naw San Kyawt Yin, oder Pi Fa (Schwester Fa), ist seit 3 Jahren die Managerin des „Safe House“ und für die Koordination sowie auch für die Finanzbeschaffung verantwortlich. Sie hat auch zu anderen Hilfsprojekten Kontakt.
Pi Fa ist eine ethnische Mon, ist in Burma aufgewachsen und lebt als anerkannte Flüchtlingsfrau zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in Sangkhlaburi seit sie Kind ist. Auch sie kennt das harte Los der Flüchtlinge, hat sie doch selber auch schwere Zeiten erlebt. Deshalb widmet sie sich nun ganz der Hilfe für die vom Leben Geplagten.
Ich habe mit Pi Fa, die ich schon vor einigen Jahren in Sangkhlaburi kennengelernt habe, als sie noch im Baan Unrak (ein Waisenhaus) arbeitete, viele Gespräche geführt. Eine ungefähre Übersetzung ihrer Aussagen:
Die Arbeit macht mir sehr viel Freude, obwohl es manchmal nicht sehr einfach ist. Wir haben viel mit den Behörden zu tun. Die meisten unserer Bewohner sind staatenlos und haben sozusagen keine Rechte, weder auf Ausbildung noch auf eine Krankenversicherung. Da unsere alten Leute und die mental kranken Bewohner sowie die HIV-Infiszierten anfällig sind auf Krankheiten, brauchen wir einen grossen Teil unseres Geldes für Medizin.
Für unsere ca. 60 Bewohner brauchen wir für das Essen etwa 500 Baht (CHF 18) pro Tag. Bei uns arbeiten im Moment 14 Leute, im Büro und in der Pflege der Patienten. Wir bezahlen einen durchschnittlichen Lohn von 3500 Baht im Monat (105 CHF), aber wir wissen natürlich, dass es jemand mit diesem Lohn schwer hat, eine eigene Familie zu versorgen. Wir sind sozusagen angewiesen auf solche Leute, weil das Budget einen höheren Lohn nicht erlauben würde. Aber wir sind auch sehr stolz auf unsere Mitarbeiter, sie machen alle einen excellenten Job und arbeiten mit Freude an diesem Projekt. Wir sind ein sehr gutes Team.
Überall ist das Geld knapp. Es ist jetzt noch schwieriger geworden Sponsoren zu finden seit sich in Burma die politische Lage verbessert hat. Viele Hilfswerke haben es nun einfacher in Burma direkt vor Ort zu wirken und ziehen sich immer mehr von den Grenzorten zurück. Aber die Probleme an der Thai-Burma-Grenze sind immer noch die selben.
Auch für unseren neuen Ort, wo wir wieder alles aufbauen müssen, sind wir natürlich auf Sponsoren angewiesen. Aber wir werden kämpfen dafür, wir sind es allen unseren Bewohnern schuldig. Sie haben fast ihr ganzes Leben in Armut gelebt und viele von ihnen waren ein Leben lang auf der Flucht. Wir möchten ihnen helfen, ein einigermassen würdiges Leben zu haben. Die neue Lage in Burma ist natürlich sehr positiv, aber für unsere Bewohner ändert sich damit nichts, weil die meisten in Burma entwurzelt wurden und weder eine Familie noch einen Ort finden würden, wo sie weiterhin betreut werden können.
Website Safe House Sangkhlaburi, Thailand: Website